Fahrrad-Demo auf Wintersdorfer Brücke

Unbeschwert und sicher mit dem Fahrrad über den Rhein? Kein Problem - solange die Polizei den Autoverkehr bremst. Das tat sie für wenige Minuten anlässlich der grenzüberschreitenden Demonstration radfahrender Bürger und Bürgerinnen.

Demonstration am 5. Mai 2024 auf der Wintersdorfer Brücke für sichere und verlässliche zur Querungen des Rheins
Demonstration am 5. Mai 2024 auf der Wintersdorfer Brücke für sichere und verlässliche zur Querungen des Rheins © ADFC

Vor zehn Jahren organisierte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) die erste Kundgebung an der Staustufe Iffezheim. Die Forderung damals wie heute: Mehr sichere und verlässliche Querungen des Rheins für Rad- und Fußverkehr.

Seit mehreren Jahrzehnten gibt es in der Region zwischen Baden und dem gegenüber gelegenen nördlichen Elsass Bestrebungen, die grenzüberschreitende Mobilität über den Rhein in dem Korridor zwischen der Brücke Beinheim – Wintersdorf und der Staustufe Roppenheim – Iffezheim (RD 504 / B 500) zu verbessern.

„Greifbare Ergebnisse gibt es jedoch nicht“, so der Fahrrad-Club. Knapp 60 Radfahrende unterstrichen die Einschätzung von Ralph Neininger, des Vorsitzenden des ADFC Kreisverbandes Baden-Baden. Die am 15. April 2024 in Soufflenheim unterzeichnete Absichtserklärung vom Land Baden-Württemberg und Collectivité européenne d’Alsace (CeA) zur Verbesserung der Mobilität über den Rhein reicht den Teilnehmern der Kundgebung nicht. „Von guten Absichten hören wir seit Jahren“, so mehrere Teilnehmer der Demo.

„Der Korridor ist nicht nur auf lokaler und regionaler, sondern vor allem auch auf europäischer Ebene von großer strategischer Bedeutung“, bekräftigte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder anlässlich der Unterzeichnung der Erklärung. „Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, bedarf es eines neuen, multimodalen Verkehrskonzepts, das neben dem Straßenverkehr auch die Schienen-, Fahrrad- und Fußgängermobilität mit einbezieht“.

„Die bestehenden Rheinquerungen in dem Korridor zwischen der Brücke Beinheim – Wintersdorf und der Staustufe Roppenheim – Iffezheim sind nicht für alle Verkehrsarten ausgelegt und stoßen bereits jetzt zum Teil an ihre Kapazitätsgrenzen“, bestätigt das Regierungspräsidium Karlsruhe in einer Presseerklärung.

Keine sichere Überquerung

Die Brücken werden durch den zunehmenden Straßenverkehr, vor allem durch innereuropäische Schwerlasttransporte, stark beansprucht. Gleichzeitig bieten sie für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr keine sichere Möglichkeit zur Überquerung des Rheins. Diese Situation soll durch die künftige grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und der CeA und durch die gemeinsame Entwicklung eines multimodalen Verkehrskonzepts verbessert werden.

Von guten Absichten hören wir seit Jahren
Teilnehmer der Demonstration

Als Entscheidungs- und Steuerungsgremium hat der Lenkungskreis in seiner konstituierenden Sitzung unterschiedliche deutsch-französische Arbeitsgruppen unter Beteiligung lokaler Akteure damit beauftragt, zu ermitteln, welche Studien für das Projekt ergänzend notwendig sind. Die Ermittlungen sollen auf der Grundlage bereits vorhandener grenzüberschreitender Machbarkeitsstudien durchgeführt werden und insbesondere Umweltfragen, Aspekte des grenzüberschreitenden Verkehrs und den Zustand der vorhandenen Brückenbauwerke in den Blick nehmen.

Erst Konzept, dann Entscheidung

Die Radfahrenden werden Geduld benötigen: Die Ergebnisse aus den verschiedenen Arbeitsgruppen sowie der Vorschlag für ein verkehrsträgerübergreifendes Konzept sollen bis spätestens Anfang 2026 vorliegen. Auf dieser Grundlage kann der Lenkungsausschuss dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Mehrere Demonstranten forderten, schon in einem Jahr nach ersten Zwischenergebnissen zu fragen.

Bis dieses Konzept zu einer Verbesserung der Situation führt, wird viel Wasser den Rhein hinab fließen und weniger Zweiräder als möglich zuverlässig und sicher den Fluss überqueren.


https://baden-baden.adfc.de/neuigkeit/fahrrad-demo-auf-wintersdorfer-bruecke

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