Mitgliederversammlung: Radverkehr wichtig für die Zukunft

Über hohen Zuspruch zur Mitgliederversammlung des ADFC Baden-Baden Bühl Rastatt freute sich der Kreisvorsitzende Ralph Neininger.

Die Mitglieder des Kreisverbandes Baden-Baden stimmten über den Jahresbericht ab
Die Mitglieder des Kreisverbandes Baden-Baden stimmten über den Jahresbericht ab © ADFC

Neben den Aktiven dankte er im Hauenebersteiner Rantastic auch den vielen passiven Mitgliedern, die den Aktiven politisches Gewicht verleihen und die Forderungen mittragen. „Euer Engagement für den Radverkehr war, ist und bleibt für unsere Zukunft wichtig! Neben seiner regionalen Bedeutung ist das zunehmend in den Kontext globaler Bezüge wie Klimaschutz getreten. Der Radverkehr ist faszinierend in seiner Entwicklung und unverzichtbar für die Verkehrswende.“ Dies war die Steilvorlage für den Radschnellweg-Beauftragten Moritz Dekorsy.

Radschnellweg Karlsruhe - Rastatt

Wenn jetzt für das visionäre Fahrradprojekt Radschnellweg Karlsruhe - Rastatt wirklich viel Geld in die Hand genommen wird, dann dürfe das keine Aneinanderreihung von faulen Kompromissen werden. "Eine überörtliche Radverbindung soll neue Maßstäbe setzen hinsichtlich Sicherheit, Komfort und Verbindungsqualität", fordert Dekorsy. Es sei nicht sinnvoll, diese ohne Not in enge Ortslagen hineinzuzwängen, wo keine dieser Anforderungen erfüllt werden könne.

Kreuzungsfreiheit, eigene, autofreie Fahrbahn und gradlinige Wegführung – das seien die wichtigsten Eigenschaften einer Radschnell-Verbindung.

Keines von diesen Merkmalen lasse sich bei einer Trassierung durch enge Wohnstraßen erreichen.

Auf knapp der Hälfte der Strecke müsste die Fahrbahn mit Kfz geteilt, neben Dutzenden von Kreuzungen eine Vielzahl von scharfen Kurven und Engstellen durchfahren sowie hunderte von Grundstücks-Zufahrten passiert werden.

Ganz anders bei der sogenannten Ost-Variante, die ab Karlsruhe östlich der B36 hinter der Haupthalle der Messe verläuft, dann entlang der Neubaustrecke der Bahn, und den Rastatter Bahnhof kreuzungsfrei erreicht. "Radfahrende können hier völlig entspannt und sicher, auf eigener Fahrbahn ohne Anhalten von Karlsruhe bis zum Rastatter Bahnhof gelangen", sagt Dekorsy.

Für Deutschland ist das eine ganz neue Kategorie von Rad-Infrastruktur, die das Rad als ernstzunehmende Alternative zum Auto etablieren wird.

Daher spricht sich der ADFC Baden-Baden·Bühl·Rastatt einstimmig und ausdrücklich für die vom ADFC eingebrachte Variante des Radschnellweges aus, einschließlich der kreuzungsfreien Führung bis an den Rastatter Bahnhof.

Denn nur so gelangen Radfahrende auch aus Muggensturm ohne störende, ausbremsende Ampelwartezeiten bis zum Bahnhof.

Nur Radschutzstreifen auf Straßen zu malen, ist zu wenig.
Martina Berghaus

Wie mit B3, B36 und A5 auch mehrere Trassen für Kfz nach Karlsruhe führen, so soll es auch fürs Rad wenigstens eine hochwertige Verbindung geben, auf der alle Radfahrenden sicher sind.

Martina Berghaus spannte den Bogen zur Verkehrspolitik der Stadt Rastatt: „Wir müssen jetzt darauf achten, dass die Umsetzung des integrierten Mobilitätspakts zu einer lückenlosen, sicheren Radinfrastruktur führt. Nur Radschutzstreifen auf die Straßen zu malen, ist zu wenig.“

Vielfältige Aktionen

Neben den politischen Forderungen war der Verein auch in den beiden vergangenen Jahren wieder in bunter Vielfalt engagiert. Die Feierabend-Touren erfreuten sich großer Nachfrage. Der Kinderfahrrad-Parcours sowie die Roller-Projekte sorgten bei den Jüngeren für Abwechslung. Der Dunkeltunnel führt vor Augen, wie Beleuchtung die Sicherheit erhöht. Das Team der Fahrrad-Codierungen wurde größer und konnte neue Rekorde aufstellen und half sogar in Offenburg und Ettlingen mit.

Der Verein ist mit Infoständen oder Aktionen wie dem Parking Day präsent. Weiterhin im Verleih ist das Stufentandem Pino. Der Mitfahrende sitzt vor dem Lenker und kann so statt dem Rücken des vorne Sitzenden den vollen Rundblick genießen.

Sichtlich stolz konnte der ADFC zwei Jahre nach der letzten Mitgliederversammlung das damals beschlossene Lastenrad ankündigen. Dieses geht in den nächsten Tagen in den Verleih. Wer also ein Lastenrad mal ein paar Tage Probefahren will, kann sich an den ADFC wenden. So schafft der ADFC es immer wieder, sich und Facetten rund ums Rad neu zu erfinden.

Dem langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden Klaus Mutterer dankten die Mitglieder mit einem Gutschein fürs Rantastic. Da kann er Kunst und Genuss verbinden, wie er es mit seinen Radtouren und seinen Beiträgen fürs Mitgliedermagazin immer vorgelebt hatte. Er koordinierte die Tourenangebote, sorgte bei der Homepage für den Relaunch, und brachte Geflüchteten Regeln des Radfahrens bei. Er hatte bei der letzten Wahl angekündigt, nicht ein weiteres Mal zu kandidieren.

So wurden im Amt bestätigt als Vorsitzender Ralph Neininger und Martina Berghaus als Stellvertretende sowie als Kassenprüfer Joe Frietsch und Hermann Schneider.

Delegierte gewählt

Als Delegierte zur Landesversammlung gewählt wurden Ralph Neininger und Sascha Kleemann, als Stellvertretende Martina Berghaus und Michael Streeb. Einstimmig beschlossen wurde zudem eine Satzungsänderung, damit künftig auch per Mail zur Mitgliederversammlung eingeladen werden kann.

Zukunftswerkstatt lotet Schwerpunkte aus

Nach der Mitgliederversammlung moderierte Sabine Huck eine Zukunftswerkstatt. Es gelang ihr, auszuloten, wo die Mitglieder Schwerpunkte für die Arbeit des ADFC sehen. Am wichtigsten ist das Verkehrspolitische Wirken, damit es noch mehr Menschen mit Sicherheit mehr Spaß macht, Rad zu fahren. Jugendliche sollen ans Radfahren herangeführt werden, und über neue Tourenangebote sollen neue Tourenleitende angesprochen werden.

Mit Fahrsicherheitstrainings "Radspaß" soll die Sicherheit für alle erhöht werden. Näheres siehe Medienbox.

https://baden-baden.adfc.de/neuigkeit/mitgliederversammlung-radverkehr-wichtig-fuer-die-zukunft

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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