Vorsicht Pf-OOS-ten
Woran erkennen Radfahrende, dass sie am Ortseingang von Baden-Oos sind?
An den Pf-OOS-ten!
Zugegeben, der Witz ist flach. Im Gegensatz zu den Pfosten auf einem benutzungspflichtigen Radweg: Die stehen aufrecht und mitten im Weg. Wortwörtlich.
Im Frühsommer 2021 wurde die Verbindungsstraße zwischen den Baden-Badener Ortsteilen Sandweier und Oos zur Teststrecke für Schutzstreifen außerorts (siehe unseren Artikel in der Medienbox). Ziel ist es, die Gefährdung von Radfahrenden durch Kraftfahrzeuge zu mindern. Die Schutzstreifen beginnen und enden an der jeweiligen Ortsgrenze. Die Überleitung ins örtliche Wegenetz oblag der Gemeinde. Die Bauarbeiten sind seit wenigen Tagen beendet.
Von Sandweier kommend werden Radler nach einer Kreuzung auf einen benutzungspflichtigen Radweg geführt. Dieser ist mit guter Oberfläche versehen und 2 Meter breit. Alles gut? Keineswegs! Denn mitten auf dem Radweg wurde ein Schild aufgestellt. Genauer sogar zwei Pfosten mit Schildern. Und diese Pfosten sind eine Verkehrsgefährdung.
Nach wenigen Metern endet der abschüssige Radweg und ein Fußweg mit Zusatz "Rad frei" beginnt. Vom Radweg bleibt daher lediglich eine nutzbare Breite von einem Meter. "Für Fahrräder mit Kinderanhänger nur mit Mühe zu schaffen", urteilt die stellvertretende ADFC-Vorsitzende Martina Berghaus. Bei 75 cm breiten Anhängern bleiben rechts und links ca. 10 cm Platz. Und wer den Weg links des Pfostens wählt, nähert sich bedenklich einem Betonrohr im Graben. Radfeundlich ist das nicht. Die rot-weiße Markierung am Fußende der Pfosten wirkt da hilflos.
In Richtung Sandweier ist es nicht besser
Wer Baden-Oos verlassen will, trifft ebenfalls auf Pfosten. Schräg nach links führt ein neuer Weg, der zum Schutzstreifen hin mit mehreren Pfosten abgetrennt ist.
"Das Land Baden-Württemberg versucht mit Teststrecken den Radverkehr zu unterstützen - die Stadt Baden-Baden stellt dem jede Menge Pfosten entgegen", ärgert sich ADFC Kreisvorsitzender Ralph Neininger. Er rät, keinesfalls der Bodenmarkierung zu vertrauen. Dem Pfeil zu folgen wäre fatal, denn der weist exakt auf - richtig vermutet! - einen Pfosten.
Ein Pfosten fehlt jedoch: Ein Wegweiser an der neuen Gabelung Sandweier/Haueneberstein wird vermisst. Dafür wäre ein Pfosten gut. Er muss ja nicht mitten auf den Weg gesetzt werden.