Die "wilde" 13 und ein Kater namens Hiddigeigei
Eine tolle 2-Tages-Radtour des Schwarzwaldvereins Yburg und dem ADFC Baden-Baden bei tollem Wetter über den Südschwarzwald Radweg liegt hinter uns.
Samstagmorgen
Um 8.01 Uhr fuhr der Zug im Bahnhof Bühl ab und brachte unsere 13 Personen umfassende Radl-Gruppe nach einem Umstieg in Freiburg nach Hinterzarten. Dort ging‘s vorbei an der Adler Skisprungschanze, die niemand von uns runter radeln wollte, nach Titisee mit dem größten Karsee im Schwarzwald. Weiter, durch eine hügelige Landschaft in der die Pedelec-Fahrer*Innen klar im Vorteil waren, ging es entlang der Gutach und späteren Wutach gen Lenzkirch.
Entlang der ehemaligen Bahnstrecke, die T.-Neustadt mit Lenzkirch und Bonndorf verband, fahren wir auf dem beginnend 2003 angelegten Bähnle-Radweg über Lenzkirch bis Bonndorf. Diese Bahnstrecke wurde 1907 eröffnet. Der Personentransport wurde 1966 wegen Unrentabilität stillgelegt.
Übrig geblieben ist ein ca. 20 km langer schöner Radweg mit z.T. noch gut erhaltenen Bahnhofsbauten und dem Klausenviadukt,
einer imposanten Stahlbrücke. Zwischendurch mussten wir uns auf die Suche nach einem verlorenen Schaf aus unserer Gruppe machen.
Es ward gefunden und die Freude war groß! Nach diesen ersten 23 km bergauf, bergab ließ man es sich in Lenzkirch in einer Brauerei-Gaststätte schmecken. Weiter ging es nach Bonndorf durch schöne Wälder und über steinige Äcker. Hoch über Bonndorf hatten wir Sicht auf das Bonndorfer Schlösschen, das u. a. das Narrenmuseum und aktuell eine Kunstausstellung beherbergt sowie die Schweizer Alpen.
Nach einer rasanten Abfahrt bei Lausheim trafen wir wieder auf die Wutach und die „Sauschwänzelbahn“, die ehemals 1890 aus militärischen Gründen erbaut wurde.
Bald erreichten wir nach 61 km und 610 Höhenmetern unser Etappenziel, die historische Altstadt von Stühlingen. Nach einem voll mundenden Abendessen bot sich die Gelegenheit, das Hausmuseum mit tollen historischen landwirtschaftlichen Gerätschaften zu besichtigen.
Am zweiten Tag
Sonntag ging es an der Wutach entlang bis zu deren Einmündung in den Rhein bei Waldshut-Tiengen. Das historische Waldshut beeindruckte durch sein Ensemble von historischen Gebäuden zwischen seinen beiden Stadttoren und seiner Geschichte. Wir erreichen nach 47 km Laufenburg, das durch seine Hochrheinbrücke Geschichte geschrieben hatte.
Auf einer Terrasse hoch über dem Rhein und mit Blick in die Schweiz nahmen wir unser Mittagessen ein. Besondere Freude kam durch das Zusammentreffen einer unserer Radlerinnen mit ihren Laufenburger Schwestern zu Stande. Bad Säckingen, die Bäderstadt, erhielt 1978 vom damaligen Wirtschaftsminister BW Dr. Rudolf Eberle, einem Steinbacher, das Prädikat „Bad“.
Weltberühmt wurde Säckingen durch den Trompeter von Säckingen. Diese Geschichte, die von Viktor von Scheffel auf Grund einer wahren Begebenheit erdichtet wurde, ging um die ganze Welt. Kater Hiddigeigei, der mit seinen Gedichten hoch über den Dächern von Säckingen die Philosophie Scheffels widerspiegelte, gab auch unserer Gruppe seine Ansichten von dieser Menschenwelt kund.
Entlang des Rheins durch eine schöne Landschaft erreichten wir schließlich nach 81 km Rheinfelden. Wir ließen uns dort das Eis
trefflich munden und weil die „wilde 13“ in sehr guter Stimmung, immer noch fit und wild auf’s radeln war, beschlossen wir bis Basel
durch zu fahren und erst dort wieder in den Zug zu steigen.
Es waren zwei tolle Radl-Tage in einer sehr schönen Landschaft mit einer ebenso tollen Gruppe und eitel Sonnenschein – es hat richtig Spass gemacht!
Unser Autor und Tourenleiter Karl Keller will diese Fahrt 2022 wieder anbieten.