Durch Aufpflasterungen und gehobene Kreuzungen ist eine sichere und langsame Überfahrt möglich. © ADFC Timm Schwendy

Aufpflasterungen nach niederländischem Vorbild

Die erhöhte Kreuzung verlangsamt das Abbiegen und verbessert die Sichtbarkeit von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Für den Kfz- und Radverkehr ist der Vorrang für Radfahrende, die entlang der Hauptstraße fahren, deutlich erkennbar.

Eine sogenannte Aufpflasterung hilft dabei, dass der Kfz-Verkehr erkennt, wer Vorfahrt hat. Werden Rad- und Gehweg nicht nur durch Material und Gestaltung gekennzeichnet, sondern sind zudem erhöht angelegt, signalisieren sie, dass Autofahrer*innen hier aufpassen müssen. Weil sie den Höhenunterschied überwinden müssen, passen sie ihre Geschwindigkeit unbewusst an. So lassen sich Unfälle vermeiden. Typischerweise sind solche Übergänge an Mündungen von Haupt- und Nebenstraßen gebaut, sodass der Wechsel deutlich wird.

Aufgrund der geringen Geschwindigkeit wird der Schweregrad von Verletzungen bei Kollisionen stark verringert. Die erhöhte Kreuzung verlangsamt das Abbiegen und verbessert die Sichtbarkeit von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen. Für den Kfz- und Radverkehr ist der Vorrang für Radfahrende, die entlang der Hauptstraße fahren, deutlich erkennbar. Um die Kreuzung für alle Verkehrsteilnehmer*innen intuitiv und leicht verständlich zu machen, sind einige visuelle und fahrdynamische Elemente erforderlich:

  1. Die Oberflächenmaterialien und die Farben des Rad- und Gehwegs müssen über die Kreuzung verlängert werden, um visuelle Kontinuität zu gewährleisten und um zu betonen, dass dieser Bereich ein potenzieller Konfliktpunkt ist, an dem die Menschen besonders aufpassen müssen.
  2. An den Zufahrtsrampen für Kraftfahrzeuge weisen Haifischzähne darauf hin, dass der Autoverkehr Vorfahrt gewähren muss.
  3. Wenn der Kfz-Verkehr von einer Hauptstraße nach rechts abbiegt und in eine Nebenstraße einfährt, macht die Aufpflasterung an der Kreuzung deutlich, dass man in einen Bereich mit niedriger Geschwindigkeit einfährt.

Erfolgsfaktoren:

  • Es ist vorteilhaft, wenn der gesamte geschützte Rad-weg an der Kreuzung nicht nur eingefärbt, sondern auch baulich erhöht wird, um Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit zu verbessern.
  • Der an die Fahrradfurt angrenzende Fußgängerüber-weg (Zebrastreifen) kann mit Haifischzähnen versehen werden, um die Sicherheit für Fußgänger*innen zu verbessern und deren Vorrang deutlich anzuzeigen.

Technische und rechtliche Hinweise

Aufpflasterungen sind als Gehwegüberfahrten in den Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06 - Abschnitt 6.3.7.1, Seite 119) und in den Empfehlungen für Fuß-gängerverkehrsanlagen (EFA) enthalten. Sie werden in einzelnen deutschen Städten bereits eingesetzt, um eine bauliche Situation zu erzeugen, die dem Fahrbahnverkehr deutlich macht, dass er einen Radweg kreuzt.

Für den Radverkehr ergibt sich neben dem Sicherheitsgewinn als weiterer Vorteil, dass er an Einmündungen auf einem Niveau unterwegs ist und nicht auf (abgesenkte) Bordsteine trifft.

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https://baden-baden.adfc.de/artikel/aufpflasterungen-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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